Haben wir es übertrieben?
Alles was ich heute schreibe kann morgen schon komplett anders sein. Schnelllebigkeit ist ja wirklich nichts Neues für uns. Aber das was jetzt passiert, ist nun doch ein bissl schräg, wenn ich das so salopp formulieren darf. Irgendwie erinnert mich das ganze an das 1. Buch Moses, Kapitel 7. Nein, ich bin bei weitem kein Bibelexperte; hab auch im Internet nach gegoogelt. Mir kommt das vor wie eine „kleine Sintflut“. Eine Abrechnung mit unserem Lebensstil, mit unserem unersättlichen Hunger nach noch mehr, noch schneller, noch höher, noch billiger. Ausbeutung, Kinderarbeit, Umweltverschmutzung. Alles egal, Hauptsache die neun Pakete, die wir gestern Abend im Internet bestellt haben, werden bis heute Mittag geliefert. Acht, oder alle neun Pakete schicken wir sowieso – natürlich gratis wieder zurück. Immer wieder haben wir gehört, dass das so nicht weiter gehen kann. Evoila, jetzt ist es so weit. Es geht nicht mehr. Grenzen werden gesperrt, Landsleute werden in ihre Heimatländer zurückbeordert und dürfen nicht mehr ausreisen.
Dr. Christian Spendel
Sachverständiger, Publizist und Vortragender
Als Sachverständiger auf den Gebieten Frachtwesen, Speditionswesen und Logistik tätig, eingetragen am Handelsgericht Wien.
Seine Spezialisierungen umfassen die Beurteilung transportsicherer Verpackungen, Transportauftrags- und Frachtpreiskalkulationen, Genehmigungs- und Routenmanagement für Schwer- und Sondertransporte, sowie die Disposition von Fahrzeugen und Routen.
Zudem befasst er sich mit der Beurteilung von Be- und Entladungsvorgängen, Diebstahlrisiken, innerbetrieblichen Organisationsabläufen, Kontrollsystemen und Unternehmensorganisationen.